Der mächtige
Toteiskegel hat in den letzten 12 Monaten weiter an Masse und Länge eingebüsst und es haben sich zwei Einsturztrichter gebildet.
Tiefengletscher: Toteiskegel am 4.8.2019.
Legende:
1)
Gletschertor
2)
Einsturztrichter Süd
3)
Einsturztrichter Nord
Gletschertor
Das
Gletschertor befindet sich auf der Südseite des
Toteiskegels. Um das Gletschertor haben sich bereits Spalten gebildet. Die Lebensdauer des Gletschertors dürfte nicht hoch sein.
Toteiskegel Tiefengletscher: Gletschertor am 4.8.2019.
Einsturztrichter Süd
Der südliche
Einsturztrichter reicht bis auf das Niveau des Gletschersees und ist mit dem Gletschertor durch einen recht grossen Tunnel verbunden.
Toteiskegel Tiefengletscher: Einsturztrichter Süd am 4.8.2019 (Luftaufnahme).
Das Gletschertor befindet sich im Bild unten links, in der Verlängerung der sichelförmigen Gletscherspalten. Der Einsturztrichter ist teilweise noch mit Schnee gefüllt.
Einsturztrichter Nord
Dieser
Einsturztrichter ist aktuell noch mit Schnee gefüllt. Er dürfte aber auch bis auf den Grund des Toteiskegels reichen.
Toteiskegel Tiefengletscher: Einsturztrichter Nord am 4.8.2019 (Luftaufnahme).
Auf der Luftaufnahme sind die kreisförmigen Gletscherspalten (Radialspalten, Durchmesser äusserster Ring: ca. 90m.) schön zu sehen, welche den noch kleinen
Einsturztrichter umgeben. Gemäss unseren Beobachtungen führten diese kreisförmigen Gletscherspalten bisher immer zu einem grösseren Einsturztrichter.
Seine Tiefe beträgt wahrscheinlich max. ein paar Meter. Denkbar ist, dass der Gletscher am Ende der Steilstufe eine Mulde ausgehoben hat, welche aktuell noch mit Toteis gefüllt ist. Das Toteis wird in den kommenden Jahren voraussichtlich schmelzen. Zurück bleiben wird ev. ein See mit grösserer Tiefe.
Am Tiefengletscher lag dieses Jahr mehr Schnee als in den letzten Jahren mit Ausnahme von 2018. Das ist der Grund, weshalb wir den Tiefengletscher in diesem Jahr erst Anfang August aufsuchten.
Die Vegetation hat bisher im Gletschervorfeld (vom Ostende der Schwemmebene bis zum Toteiskegel) noch nicht richtig Fuss fassen können. Nachfolgend ein paar Fotos von Pflanzen, welche wir mehrfach entdecken konnten:
Tiefengletscher: Moos im nördlichen Teil des Gletschervorfelds am 4.8.2019.
Tiefengletscher: Gräser im nördlichen Teil des Gletschervorfelds am 4.8.2019.
Auf einer Höhe von ca. 2500m ist uns schon vor ein paar Jahren eine der Sonne zugewandte Fläche mit interessanter Struktur aufgefallen.
Der Boden ist dunkelbraun bis grau. Die Oberfläche ist runzelig und recht fest. Es sieht so aus, wie wenn die Masse fliessen würde, resp. geflossen wäre. Dieser Boden weist Risse auf, in welchen sich Pflanzen festgesetzt haben.
Boden auf einer Höhe von ca. 2500m ü.M. am 4.8.2019.
Flache, strauchartige Pflanze, welche in einem der Risse Fuss gefasst hat am 4.8.2019.
Nahaufnahme des Bodens am 4.8.2019.
Schade ist, dass Menschen achtlos über diesen speziellen Boden trampeln und ihn dabei beschädigen.
Nahe am Gletscher fanden wir sandige Flächen, welche in > 10 Jahren so aussehen könnten, wie der dunkelbraune Boden (Siehe obenstehende Fotos).
Sandige Flächen in unmittelbarer Nähe des Tiefengletschers am 4.8.2019.
Oberhalb von 2500m ist uns die Vielfalt an Flechten aufgefallen.
Ev. Totengebeinsflechte oder Wurmflechte. Lat.: Thamnolia Vermicularis
Ev. Gelbe Tartschenflechte. Lat.: Vulpicida tubulosus
Nahaufnahme einer schwarzen Flechte auf Stein.