Vom einst eindrücklichen
Toteiskegel vor dem Unteraargletscher sind nur noch zwei kümmerliche Reste übrig geblieben.
Die beiden Eisstücke, welche vom grossen Toteiskegel übrig geblieben sind am 10.7.2019.
Der westliche Teil ist grösser und noch max. 3m hoch und bereits mit div. Rissen und Spalten durchsetzt. Das vergrössert die für die warme Luft zugängliche Oberfläche und beschleunigt das Abschmelzen.
Westlicher Rest des Toteiskegels vor dem Unteraargletscher am 10.7.2019.
Spalte im westlichen Rest des Toteiskegels am 10.7.2019.
Unter dem westliche Teil hat sich ein ca. 70cm hoher Hohlraum/Tunnel gebildet, welcher das Eis von Ost nach West unterquert.
Hohlraum unter dem westlichen Rest des Toteiskegels am 10.7.2019.
Wie erwartet hat sich der 2018 entstandene
Einsturztrichter gegen Osten geöffnet.
Geöffneter Einsturztrichter am 10. Juli 2019.
Er kann nun mit entsprechender Vorsicht ohne Eiskontakt betreten werden.
Geöffneter Einsturztrichter am 10. Juli 2019.
Auf der Westseite hat sich der Ansatz eines Portals gebildet. Höhe: ca. 20m (Schätzung)
Westliche Begrenzung des Einsturztrichters am 10. Juli 2019.
Auf der nördlichen Seite des
Einsturztrichters liegt sehr viel Geröll. An der Oberkante des Eises liegt Nachschub bereit.
Nördliche Begrenzung des Einsturztrichters am 10. Juli 2019.
Auf der südlichen Seite des Eingangs zum Einsturztrichter steht ein mächtiger Pfeiler, welcher mit Spalten und Rissen durchzogen ist. Höhe: 20m (Schätzung)
Front südlich vom geöffneten Einsturztrichter am 10. Juli 2019.
Das Schmelzwasser des Unteraargletschers floss am 10. Juli 2019 im wesentlichen durch vier Gletscherbäche ab.
Am südlichen Rand der
Gletscherzunge floss am Fuss einer Eiswand viel Wasser aus dem Gletscher. Dieser Abfluss existierte bereits im Sommer und Herbst 2018. Es ist erstaunlich, dass sich an dieser Stelle bisher kein eigentliches Gletschertor gebildet hat. Ein ähnlicher Abfluss bestand vor ein paar Jahren auch am Oberaargletscher.
Südliches Gletschertor am 10.7.2019.
Siehe auch Vergleich von
Standort 3.
Ca. 50m weiter nordwestlich floss aus einem kleine
Gletschertor deutlich mehr Wasser als im Herbst 2018. Da das Eis über dem Gletschertor nicht sehr dick ist, wird sich dieses Gletschertor voraussichtlich rasch in westlicher Richtung verlagern.
Mittleres Gletschertor am 10.7.2019.
Das
Gletschertor auf der nördlichen Seite der
Gletscherzunge hat sich durch das Abschmelzen der Front weiter nach Westen verschoben und dabei an Spannweite zugelegt. Im Verhältnis zum Sommer 2017 fliesst aus diesem Gletschertor nur noch wenig Schmelzwasser ab. Wahrscheinlich besteht eine mehr oder weniger direkte Verbindung zum Einsturztrichter.
Nördliches Gletschertor am 10.7.2019.
Unserer Beobachtungen seit Sommer 2017 zeigen, wie rasch sich die Entwässerung eines Gletschers ändern kann. Grosse Abflussmengen gestalten zudem das Gletschervorfeld und die abgelagerten Sedimente schaffen die Flächen und Voraussetzungen, welche Pionierpflanzen zum Gedeihen benötigen.
Die Schneelage am Unteraargletscher entsprach ungefähr jener der letzten Jahre. So mussten wir auf dem Anmarsch kein einziges Schneefeld queren.