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Von: Simon Oberli, Fotograf
   
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22.07.2019: Beobachtungen Hohlichtgletscher (Walliser Alpen)

Am 22.7.2019 machten wir am Hohlichtgletscher folgende Beobachtungen:

Gletscherende

Der Hohlichtgletscher hat sich seit unserem letzten Besuch (2017) weiter zurück gezogen und an Dicke verloren.
Eisfront am Gletscherende des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Eisfront am Gletscherende des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Die Front ist am höchsten Punkt immer noch gut 30m hoch.

Eisfläche hinter Front

Die Eisfläche senkt sich hinter dem höchsten Punkt der Front ab. D.h. die Eisdicke ist geringer, als es von vorne den Anschein macht.
Eisfläche hinter der Eisfront des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Eisfläche hinter der Eisfront des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Auf der westlichen Hälfte der Eisfläche (Toteis) hinter der Front haben sich kreisförmige Strukturen gebildet.
Kreisförmige Strukturen auf der Eisfläche hinter der Eisfront des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Kreisförmige Strukturen auf der Eisfläche hinter der Eisfront des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Die kreisförmigen Strukturen könnten die Vorboten eines grösseren Lochs oder Kraters sein.

Gletschertor

Das Gletschertor hat sich seit unserem letzten Besuch im Juli 2017 nicht stark verändert. Es liegt einfach weiter hinten als damals.
Gletschertor des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.
Gletschertor des Hohlichtgletschers am 22.7.2019.

Gesteinsblöcke im Gletschereis

In der Eiswand der Front des Hohlichtgletschers sind Gesteinsbrocken unterschiedlicher Grösse zu sehen.
Gesteinsbrocken im Gletschereis des Hohlichtgletschers
Gesteinsbrocken im Gletschereis des Hohlichtgletschers
Diese Gesteinsbrocken waren bisher vom Eis umschlossen und wurden vom fliessenden Eis talwärts transportiert. Durch die Gletscherschmelze werden sie nun freigelegt und fallen demnächst auf das Vorfeld des Gletschers.
Der grösste Teil der sehr vielen Gesteinsbrocken, welche vor dem Gletscher liegen, dürften von der Oberfläche des Hohlichtgletschers stammen.

Westliche Seitenmoräne

Aus der westlichen Seitenmoräne ist ca. auf halber Höhe ein Stück abgerutscht.
Erdrutsch westliche Seitenmoräne Hohlichtgletscher Übersicht
Erdrutsch westliche Seitenmoräne Hohlichtgletscher Übersicht
Erdrutsch westliche Seitenmoräne Hohlichtgletscher.
Erdrutsch westliche Seitenmoräne Hohlichtgletscher.
Unterhalb der Anrissstelle ist Gletschereis zu sehen. D.h. die westliche Moräne ist vor dem Gletscher wahrscheinlich noch nicht zu 100% eisfrei.

Schneelage

Die Schneelage war ungefähr gleich wie bei den beiden bisherigen Besuchen 2015 und 2017.
Vom Vorfeld des Hohlichtgletscher aus haben wir in den Jahren 2015 und 2017 Hobärggletscher, Festigletscher und Kingletscher (alle Westseite des Mischabel-Massivs) fotografiert. Auch diese drei Gletscher wiesen eine Schneebedeckung wie 2015 und 2017 auf.

Dendriten

Direkt vor dem Hohlichtgletscher entdeckten wir auf verschiedenen Gesteinsbrocken sog. Dendriten.
Wahrscheinlich handelt es sich um Manganoxid-Dendriten.
Dendriten auf Felsblock vor Hohlichtgletscher.
Dendriten auf Felsblock vor Hohlichtgletscher.
Dendriten auf Felsblock vor Hohlichtgletscher.
Dendriten auf Felsblock vor Hohlichtgletscher.
Herzlichen Dank an Biagio Di Mauro für den Hinweis.
Publiziert: 27.07.2019
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