Am 31. August 2025 machten wir am Gamchigletscher u.a. folgend Beobachtung:
Vom einst stolzen Gamchigletscher ist leider nicht mehr viel übrig geblieben. Die Entwicklung geht in die Richtung, wie in
Gamchigletscher: Wie weiter? beschrieben.
Entsprechend behandeln die nachfolgenden Kapitel auch Themen aus dem Bereich der Geomorphologie (Landverformung, u.a. Erosion).
Südlicher Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Rechts sind die Eis- und Lawinenkegel am Fuss der Ostwand des Morgenhorns (3620m ü.M.) zu sehen, oben links befindet sich die Gamchilücke (2836m ü.M.).
Übergang vom südlichen zum mittleren Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Oranger Punkt: Unteres Ende des südlichen Teils des Gamchigletschers.
Grüner Punkt: Oberes Ende des mittleren Teils des Gamchigletschers.
Mittlerer Teil des des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Grüne Punkte: Bereich, in welchem noch Gletschereis erwartet werden kann.
Rote Punkte: Umriss eines Toteiskegels, welcher in den kommenden 1-2 Jahren komplett abschmelzen dürfte.
Mittlerer Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Gelber Punkt: Der 2024 erstmals sichtbare proglaziale See existiert immer noch.
Roter Punkt: Der Querschnitt des Erosionsgrabens hat sich innerhalb von Jahresfrist ca. verdoppelt.
Proglazialer See vor dem mittleren Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Erosionsgräben vor dem mittleren Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Nördlicher Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Im nördlichen Teil hat sich der Gletscher bis auf eine Höhe von ca. 2350m ü.M. zurückgezogen.
Gelbe Punkte: Bereich, in welchem noch Gletschereis erwartet werden kann.
Orange Punkte: Abbruch des Morgenhorngletschers (Neu: Morgehorngletscher) welcher den nördlichen Teil des Gamchigletschers mit Eis versorgt.
Hängegletscher Morgenhorn, fotografiert aus der Region Steineberg (Kiental). Foto vom 31. August 2025.
Vom Hängegletscher am Morgenhorn (Neu: Morgehorn) stürzten am 31. August 2025 kein Eisbrocken in die Tiefe.
Abbruch des Morgenhorngletschers beim Blüemlisalpsattel. Foto vom 31. August 2025.
Aus Richtung Blüemlisalpsattel (3118m ü.M.) registrierten wir am 31. August 2025 keine Eisabbrüche.
Oberer Teil des markanten Rückens zwischen dem mittleren und dem nördlichen Teil des Gamchigletschers. Foto vom 31. August 2025.
Rote Punkte: Wie bereits vor ein paar Jahren auch, sind in der südlichen Flanke zwei Blankeisstellen zu sehen. Das deutet darauf hin, dass der markante Rücken zum Teil aus Eis besteht.
Obere Blankeisstelle. Foto vom 31. August 2025.
Untere Blankeisstelle. Foto vom 31. August 2025.
Bevor der Gletschersees enstand, dessen ganze Lebensdauer auf dieser Website nachverfolgt werden kann, kam im unteren Teil des Rückens unter dem Schutt eine Eisfläche zum Vorschein. Dise Eisfläche sah ungefär so aus, wie die auf dem Foto zu sehende Eisfläche.
Der im Bereich des ehemaligen Gletschersees entstandene Erosionsgraben hat sich innerhalb von Jahresfrist stark vergrössert. Die grössten Erdverschiebungen dürften während einem Starkregen-Ereignis vom 16. August 2025 erfolgt sein.
Erosionsgraben im Bereich des ehemaligen Sees. Flussrichtung des Wassers: Von links nach rechts. Foto vom 31. August 2025.
Erosionsgraben oberhalb des ehemaligen Sees. Foto vom 31. August 2025.
Der Querschnitt hat sich im diesem Bereich innerhalb von Jahresfrist mehr als verdoppelt.
Oberer Teil des Erosionsgrabens. Foto vom 31. August 2025.
Aufschluss am Beginn des Erosionsgrabens. Foto vom 31. August 2025.
Der Beginn des Erosionsgrabens hat sich weiter nach oben verschoben. Unter dem weggespülten Schutt kam ein speziell geformter Aufschluss zum Vorschein.
Unterer Teil des seit 2022 bestehenden Erosionsgrabens. Foto vom 31. August 2025.
Der Querschnitt ist in diesem Bereich rund doppelt so gross wie ein Jahr zuvor.
Blick in den Erosionsgraben beim ehemaligen Gletschersee aus Norden. Foto vom 31. August 2025.
Beim
roten Punkt befindet/befand sich unser
Standort 22. Aus Sicherheitsgründen suchten wir diesen Punkt nicht mehr auf. Die auf dem Foto zu sehende Situation sahen wir erst auf dem Rückmarsch. Aus demselben Grund musste Standort 31 aufgegeben werden.
Detail aus der Wand unterhalb von Standort 22. Foto vom 31. August 2025.
Oberhalb der hellgrauen Fläche gelangt Wasser an die Oberfläche und verwandelt das Moränenmaterial in eine matschige Masse, welche nach unten fliesst und/oder fällt.