Am 13.7.2022 machten wir am Witenwasserengletscher (Urner Alpen, Schweiz) u.a. folgende Beobachtungen:
Witenwasserengletscher und westlicher Gletschersee am 13.7.2022.
Wie zahlreiche andere Gletscher präsentierte sich der Witenwasserengletscher am 13. Juli 2022 weitgehend ausgeapert (d.h. schneefrei). Seit unserem letzten Besuch vom
26.8.2019 hat der Gletscher weiter an Länge und Masse verloren.
Witenwasserengletscher und östlicher Gletschersee am 13.7.2022.
Der östliche Gletschersee hat sich seit dem
26.8.2019 nicht verändert. Einzig das Delta ist etwas grösser geworden.
Delta des östlichen Gletschersees am 13.7.2022.
Begrünter Teil des Deltas des östlichen Gletschersees am 13.7.2022.
Ein Teil des Deltas war mit einem zarten Grün überzogen: Pionier-Vegetation hat bereits Fuss gefasst.
Witenwasserengletscher und mittlerer Gletschersee am 13.7.2022.
Bei unserem letzten
Besuch vom 26.8.2019 war vom mittleren Gletschersee noch praktisch nichts zu sehen. In diesem Bereich ist seither sehr viel Eis geschmolzen.
Mittlerer Gletschersee am 13.7.2022.
Bei 1) war unter dem Schutt Eis zu sehen. D.h. dieser schmale Kamm enthält noch Eis.
Der westliche See vor dem Witenwasserengletscher am 13.7.2022 im Überblick.
Der westliche Gletschersee hat seit dem
26.8.2019 weiter an Grösse zugelegt. Wie in den vergangenen Jahren, läuft der Gletscher oberflächlich flach in den See aus. Einzig auf der westlichen Seite hat sich eine ca. 3m hohe Eiswand gebildet. Ein paar auf dem See schwimmende Eisschollen zeugen davon, dass von dieser Eiswand kleine Eisstücke abgebrochen sind.
Es ist nicht auszuschliessen, dass bei den hohen Temperaturen dieses Sommers das erwärmte Wasser das Eis auf der Unterseite des Gletschers geschmolzen hat.
Der westliche See vor dem Witenwasserengletscher am 13.7.2022 aus anderer Perspektive.
Die ca. 3m hohe Eiswand am 13.7.2022.
Abfluss des Schmelzwassers des Witenwasserengletschers bei der Schwemmebene unterhalb des Gletschers.
Vor unserem Besuch am Witenwasserengletscher lag die Nullgradgrenze mehrere Tage über 4000m ü.M.. Die grossen Abflussmengen erstaunen deshalb nicht. Der grösste Teil des Wassers dürfte von geschmolzenem Gletschereis stammen.
Witenwasserenreuss am 13.7.2022.
Eindrückliche Wassermengen führte auch die Witenwasserenreuss.