Als Permafrost wird Untergrund bezeichnet, welcher ganzjährig gefroren ist.Das nicht nur oberflächlich, sondern bis in grössere Tiefen.
In den (Schweizer Alpen) kann Permafrost an schattigen Lagen ab einer Höhen von ca. 2500m auftreten.
In den Sommermonaten taut die oberste Schicht des Permafrostes auf und gefriert Ende Herbst wieder.
Für den Laien ist es nicht einfach erkennbar, in welchen Böden Permafrost vorhanden ist und in welchen nicht. Eine Idee vermittelt das Betrachten der
Permafrosthinweiskarte auf map.admin.ch (Offizielle Landekarten der Schweiz).
Als Folge der Klimaerwärmung schwindet der Permafrost wie die Gletscher. Das ist optisch weniger gut wahrnehmbar als das Abschmelzen der Gletscher.
Das Schwinden des Permafrost hat u.a. folgende negative Folgen:
1) Permafrost stabilisiert Böden und Felsen.
Wenn der Permafrost schmilzt, verlieren die Hänge und Felswände an Stabilität. Rutschungen, Fels- und Bergstürze und Murgänge können die Folge sein.
In den Alpen führt das zu Problemen für Siedlungen (z.B. Dörfer wie Randa und Kandersteg), Verkehrswege (z.B. Eisenbahnstrecken, Strassen), touristische Infrastruktur (z.B. Seilbahn-Stationen und -Masten) und Bergütten (z.B. die beiden SAC-Hütten Rothornhütte und Mutthornhütte).
2) In der Tundra (z.B. in Sibirien) bindet der Permafrost u.a. grosse Mengen des Treibhausgases Methan.
Schmilzt in der Tundra der Permafrost, wird Methan freigesetzt, welches die Klimaerwärmung zusätzlich antreibt (= positive Rückkopplung).
Im Interesse aller ist es deshalb sehr wichtig, dass die Klimaerwärmung z.B. durch Verhaltensänderungen der Menschen und durch technische Massnahmen möglichst rasch begrenzt wird.
Rutschung am Spitze Stei oberhalb Kandersteg. Foto vom 1.9.2021.
Mehrere Millionen Kubikmeter Gestein rutschen von ungefähr oben link nach unten rechts. Rechts der orangen Punkte ist die östliche Anrisslinie zu sehen. Bei diesem Ereignis spielt der schwindende Permafrost eine Rolle. Die Folgen einer grossen Rutschung bedrohen Teile des Dorfes Kandersteg. In den letzten Jahren wurden grosse Schutzbauten erstellt.
Murgang Spreitgrabe bei Guttannen, Berner Oberland. Foto vom 20.08.2010.
In den Felswänden und steilen Hängen über dem Spreitgraben führte u.a. schwindender Permafrosts zu einer Instabilität des Geländes. Während/nach starken Niederschlägen ereigneten sich mehrere z.T. sehr grosse Murgänge, welche die Gas-Transitleitung bedrohten und die Galerie der Strasse nach Guttannen (und zum Grimselpass) teilweise beschädigten. Weiter unten musst ein Wohnhaus aufgegeben und rückgebaut werden.